Die Friedenskirche

 

Als die Siedlung eine evangelische Kirche bekommen sollte, da stellte sich auch die Frage nach dem Namen. Zwei Vorschläge gab es und bald auch eine gute Lösung. Den einen Namen bekam die Kirche und den anderen die Straße, an der sie liegt: Martin-Luther-Straße. So wurden beide Anliegen gewürdigt. Die lutherische Tradition bekam ihren Ort und eines der wichtigsten Themen jener Jahre nach dem Krieg wurde gewürdigt. Auf den Frieden richtete sich damals die Sehnsucht der Menschen. Das blieb so. Bis heute ist Frieden ein wichtiges Thema in der Siedlung, oftmals eher als Wunsch.


Das Äußere der Kirche erscheint recht wehrhaft. Wer aber das Innere betritt findet sich in einem großen hellen Raum wieder. Bestimmend ist dabei das große, bunte Fenster hinter dem Altar (G. Jähnke, 1957). Wenn am Morgen die Sonne hindurchscheint, zeichnet sie fast überall in der Kirche rote und blaue Flächen. Das Fenster erzählt von der "bunten Gnade Gottes" (1. Petrus 4,10)

 

Zwei Schriftworte sind für den Entwurf des Fensters von Bedeutung. Johannes 20 erzählt, wie der auferstandene Christus seinen Jüngern im geschützten Raum hinter verschlossenen Türen erscheint. Von ihm sagt Epheser 2, dass er unser Friede sei. Zudem werden hier die Apostel als Grund der Gemeinde beschrieben. Beides verbindet sich in diesem Fenster mit weiteren Symbolen.

Alle Apostel sind in diesem Fenster mit Namen benannt, außer einem. Der Schlüssel in seiner Hand lässt keinen Zweifel, dass es Petrus ist. Warum aber fehlt sein Name? Wir kennen die Absicht des Künstlers nicht. Aber vielleicht ist es eine Einladung, hier seinen eigenen Namen einzutragen als "Mitbürger der Heiligen und Gottes Hausgenossen" (Epheser 2,19).



 

Bei aller Schlichtheit finden sich doch manche schöne Details in der Friedenskirche. Zu erwähnen ist der Taufstein des Kitzinger Künstlers Klaus Rother. Sehenswert sind aber auch die Bronzeplastiken von Irene Dilling. Verteilt über das Jahr ist jeweils eine auf einem Tischchen neben der Kanzel zu sehen: die "Heilige Familie" (1990), die "Pieta" (1991) und die "Heilende Begegnung" (1995). Dieser Ort lädt zum Verweilen und Besinnen ein.